Nun sitzen wir beide da im Beratungsraum. Und jetzt? Der Verstand erzählt mir, was du alles schon gut kannst. Aber ich spüre dich nicht. Dein Gefühl kann ich nicht wahrnehmen. Die Verletzung, die sich hinter dem verbirgt, was du alles schon kannst und richtig gemacht hast. Die Verletzung, die der Grund ist, warum du zu mir in die Seelsorge kommst.
Wie fühlt sich das an? Die Worte fehlen dir. Denn der Verstand will nur formulieren, was ihm Sicherheit gibt. Bestimmt keine Gefühle, die Verzweiflung und Unsicherheit auslösen. Ich lege dir daher aus einem Kartenset verschiedene Bilder auf den Boden, damit du über dein Bauchgefühl Bilder auswählen kannst.

Du bist erleichtert, denn nun finden einige Bilder in dir Anklang. Du kannst es noch nicht ausdrücken, aber es regt sich etwas in dir. So schaue ich mit dir jedes Bild an und du kannst mir erzählen, was dir dabei in den Sinn kommt. An was es dich erinnert oder was für einen inneren Wunsch es in dir ausdrückt. Und so nehmen deine unausgesprochenen Gefühle langsam Gestalt an. Sie formen sich und Zusammenhänge von Erlebtem, Verletzungen und Wünschen werden sichtbar. Gerade dein Wunsch ist deine Ressource. Denn darin liegt deine Kraft, um Heil zu werden und zum Vorwärtsgehen.